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Info
OT: Jahr: I/SP 1966 Quelle: DVD (Koch) Dank fürs Rezi-Exemplar! |
Inhalt
Der Schakal (Fernando Sancho) ist mit seiner Banditentruppe wieder mal beim bargeldlos Einkaufen, und zwar ausgerechnet auf der Ranch von Django/Johnny (Antonio de Teffè). Schnell sind alle Anwesenden niedergemacht, das Anwesen geplündert und Djangos zweijähriger Sohn Jeff entführt. Letzteren lässt der Banditenhäuptling von Gattin Rosita (Carla Calò) an Sohnes statt aufziehen. Django brennt zwar auf Rache, bleibt aber mit seinen Bemühungen erfolglos, da ihm der dicke Schakal wie Wackelpudding immer wieder entwischt.
So gehen die Jahre ins Land, und aus dem kleinen Jeff ist ein veritabler, übelst beleumundeter Revolverschwinger (Roberto Miali) und rechte Hand seines „Vaters“ geworden. Als Jeff Django ungewollt und zufällig das Leben rettet, kreuzen sich ihre Wege zum ersten Mal. Kurze Zeit später treffen sie sich in Wishwille wieder, seit etlichen Goldfunden „the Place to be“ für Glücksritter und Banditen.
Während Django sich vom Sheriff (Franco Fantasía) als Deputy anheuern lässt, soll Jeff im Auftrag des Schakals die Bank ausspähen. Doch wird ihm sein drängendes Geschlechtsteil zum Verhängnis: Die Pläne fliegen auf, und der Schakal tappt mit seiner Mannschaft in eine vorbereitete Falle. Django, der inzwischen um die Identität Jeffs weiß, und sein Sohn stehen sich als unversöhnliche Gegner gegenüber.
Zitate:
Bandit mit Blick auf Djangos gemeuchelte Gattin: „Da wird er gar nicht erfreut sein: War sicher sein bestes Pferd im Stall.“ – Schakal, zückt ein paar Dollarmünzen, die er auf die Tote fallen lässt: „Man ist ja kein Unmensch: Dafür kann er sich was Neues kaufen. `ne Indianerin ist ja billig zu haben.“
„Wir sind zwar warm und brüderlich, aber warme Brüder sind wir nicht.“ (Saloonschläger zu Django)
Die Kritik des Gunslingers:
Cardone, der seinen Film mit einem Bibelzitat aufmacht, erzählt einmal mehr eine Familiengeschichte, diesmal die von Vater und Sohn. Genauer gesagt: will er diese erzählen. Leider plätschert der Streifen nämlich über weite Teile etwas orientierungslos vor sich hin, bis sich Vater und verlorener Sohn endlich in der zweiten Hälfte mal über den Weg laufen. Während dieser Zeit ist weder so richtig klar, was Django treibt, außer durch die Gegend zu reiten, noch verschwendet Cardone einen Gedanken darauf, wie es Jeff bei Banditens so ergeht. Und bis Django dann von Rosita die wahre Identität des verhassten Feindes gesteckt bekommt, ist auch schon fast wieder Schluss. Da hat das Buch doch viel vom dramatischen Potenzial des Stoffes verschenkt, was durch eine kompaktere Erzählweise zu heben gewesen wäre.
Etwas mehr Sorgfalt hätte auch der Ausstattung gut getan: So rennt beispielsweise Steffen, der ansonsten eine ordentliche Leistung abliefert, den ganzen Film in den gleichen Plünnen rum, inklusive Riss an der rechten Schulter, obwohl zwischen Anfang und Ende an die 20 Jahre liegen müssten. Da wären doch sicher schon mal ein paar Dollars für ein neues Hemd drin gewesen. Leider versucht auch die deutsche Synchro, das Fundament zu untergraben, indem sie den Figuren unpassend „lustige“ Sprüche unterjubelt, wie etwa „So spült das Leben“ und dergleichen mehr.
Doch ungeachtet der genannten „Negativliste“ bietet der Film dank durchgehend guter Akteure – Luigi Marturano beispielsweise serviert eine klasse Peitschenshow - und eines schmackhaften de-Masi-Scores solide Spaghetti-Unterhaltung.
Rating: $$$
Bodycount:
ca. 65 Gringos, 4 Mexikaner, 5 Frauen
Explizite Brutalitäten:
- Der Schakal legt nach einem erfolgreichen Postkutschenüberfall seine zwei Lockvögel um, weil er keine Lust hat zu teilen. Weiters zögert er eh’ nicht, die eigenen Jungs bei Versagen zu dezimieren
- Rosita leidet schwer am Machismo des Schakals
- Django heischt ausgedörrt ein paar Strauchdiebe um Wasser an, die ihn daraufhin schwer vermöbeln
Liebe:
Django findet Trost in den Armen der Saloonbesitzerin Emily (Loredana Nusciak): 1/10
Splatter:
2/10